Dörpe, im August 2022     

 

Öffentlicher Brief der Dörper Dorfgemeinschaft (DDG)

an alle Mitglieder, alle Dörper und Interessierten

 

 

Keine Kulturscheune

 

Kein neuer Dorfmittelpunkt

 

 

Keine Kunst,

Keine Kultur,

Keine Gemeinschaft,

Kein Erntedank Gottesdient,

Kein Tannenbaum aufstellen,

Kein Treffen der Senioren,

Keine Weihnachtsfeier des DRK,

Kein Frühstück des DRK,

Keinen Bücherschrank

Keine Feierlichkeiten

Kein Jugendtreff

Kein Kinderturnen

Keine Konzerte

Keine Lesungen, Vorträge

Keine Krabbelgruppe mehr in absehbarer Zeit,

Kein barrierefreier Raum für Gemeinderat, Ortsrat, Wahllokal, Veranstaltungen für ältere Dorfbewohner

und noch viele Sachen die nicht mehr stattfinden können

 

So wird das Leben in absehbarer Zeit in Dörpe aussehen.

 

WARUM das alles ????

 

Die Bauvoranfrage für die Kulturscheune ist vom Landkreis negativ beantwortet worden. Im begründenden Ergebnis wurden bedauerlicherweise nur die Kritik übenden Anwohner befragt. Ein Anwohner und Grundstückseigentümer, der schon Zeit seines Lebens in Dörpe zu Hause ist, und leider nicht befragt wurde, hat dazu sehr treffende Worte gefunden: „Schade, dass Menschen, die das Dorf nie geprägt haben, so einen negativen Einfluss auf die Weiterentwicklung von unserem schönen Dörpe haben“.

 

Wir, der Vorstand der DDG, sind über die Entwicklung und der daraus resultierenden Entscheidung des Bauamtes sehr enttäuscht.

 

Im Vorfeld haben wir mit allen Nachbarn gesprochen, ihnen die Sachverhalte und das Vorhaben erklärt, darüber diskutiert und zugesagt, dass der Bolzplatz verlegt wird. Zitat eines vom Bauamt befragten Anwohners auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der DDG: „Wenn der Bolzplatz auf den Dorfplatz verlegt wird und wieder als Spielfläche ausgewiesen wird, ist das für uns eine annehmbare Lösung.“ Darauf erhielten wir die Zusage, dass sie dann mit dem Bau der Kulturscheune einverstanden seien (soviel zu einem Versprechen). Auch die Presse hat sich dem Thema bereits angenommen. Hier ein Zitat mit welchen Anfragen an die DDG herangetreten wird: „Der Dörper Spielplatz soll also durch eine Scheune zum Saufen ersetzt werden, welches einige Anwohner sehr stört. Es kann doch nicht sein, dass den Menschen der Gemeinde die Kinder scheißegal sind und das Partymachen oberste Priorität hat.“

 

Zudem stellen sich einige Personen als Fürsprecher der jungen Familien dar und kritisieren den Bau der Kulturscheune. Diese wurden dazu allerdings nicht befragt. Die Mehrheit der jungen Familien sind große Befürworter der Kulturscheune und des gewählten Standorts. Denn das Zusammenspiel des Spielplatzes und der Kulturscheune würde eine perfekte Kombination für die geplante Nutzung als Begegnungsstätte für Jung und Alt ergeben. Die Vorteile dieser Kombination haben sich schon an dem Konzert des Dörper Musikzuges gezeigt. Sehr bedauerlich, dass die Belange einzelner vor die Wünsche eines Dorfes, der jungen Familien und derer, die sich seit Jahren dafür einsetzen und engagieren, gestellt werden! Fraglich ist, ob die Kritiker darüber nachgedacht haben, was passiert, wenn die Kinder älter werden und den Spielplatz nicht mehr nutzen. Dann fehlt ein Treffpunkt für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, an dem sie sich treffen und austauschen können. Was schlussendlich für unser schönes Dörpe die Folge hat, dass die Attraktivität sinkt und junge Leute abwandern.

 

Wenn man ein intaktes Dorfleben haben möchte, muss man auch bereit sein Zugeständnisse zu machen und Kompromisse eingehen.

 

Die Perspektive: Der Kirchgemeinderaum ist nur noch auf bestimmte Zeit verfügbar. Somit entfällt mittel- bis langfristig die Möglichkeit aufgrund von Raummangel, die Krabbelgruppe „Dörper Zwerge“ und die Seniorentreffen aufrecht zu erhalten. Die derzeit genutzte „Bruns Scheune“ wird auf absehbarer Zeit durch die Eigentümer zum Eigengebrauch benötigt. Dies wurde mehrfach in Gesprächen mitgeteilt. Unter diesen Umständen werden keine weiteren erforderlichen Investitionen (wie WC-Anlagen, Fluchtwege, Brandschutz, Küche, Heizung) mehr getätigt.


Wir bedauern sehr, dass wir mittel- bis langfristig gemeinschaftliche Veranstaltungen und Aktivitäten nicht in der gewohnten Art und Weise für unser Dorf sicherstellen können.

 

Die Dörper Dorfgemeinschaft e. V. (DDG)

 

Der Vorstand



dewezet vom 30.10.2021